KompLett

ein Font des TCDH basierend auf Linux Libertine für digitale Publikationen

KompLett

Projektleitung: Universität Trier - Trier Center for Digital Humanities (TCDH)

Förderer: Universität Trier - Trier Center for Digital Humanities (TCDH)

Laufzeit: -

Ansprechpartner (TCDH): Dr. Thomas Burch

Forschungsbereich(e): Softwaresysteme und Forschungsinfrastrukturen, Digitale Edition und Lexikographie

Schlagworte: LaTeX, Editionswerkzeug

Technologie:

Bei der Arbeit mit (historischen) Wörterbüchern ergibt sich oft das Problem, dass manche Zeichen nicht im Unicode-Standard enthalten sind. Damit sind diese Zeichen auch nicht mit „normalen“ Fonts darstellbar. Beispiele dafür sind alte Währungssymbole, Musiknotensymbole, aber auch viele diakritische Zeichen, die Basisbuchstaben mit einem oder auch mehreren Akzentzeichen versehen.

Um all diese Zeichen dennoch in Druck- und Onlinepublikationen darstellen zu können, entwickelte das Team des TCDH (Martin Sievers und Peter Hinkelmanns) einen eigenen Font auf Basis der Open-Source-Schrift „Linux Libertine“. Die benötigten Zeichen wurden als „precomposed character“ in die „Privat Use Area“ (PUA) eingefügt. Die PUA ist der Bereich, der nicht durch den Unicode-Standard vorbelegt ist.

Der so entstandene Font wurde im Jahr 2014 überarbeitet und neu strukturiert. Er wird seitdem unter dem Namen „KompLett“ (Zusammensetzung aus „Kompetenzzentrum“ und „Letter“) insbesondere für das Wörterbuchnetz eingesetzt.

Zusammen mit der Neustrukturierung erfolgten auch Planungen für eine komplette Neugestaltung des Fonts. Hintergrund sind die Weiterentwicklungen im Fontbereich der letzten Jahre. Zudem wird der Ausgangsfont nicht mehr gepflegt. Er ist in einem neuen Open-Source-Font „Libertinus“ aufgegangen (sog. Fork), der eine wesentlich besserer Grundlage liefert.

Libertinus ist als moderner Opentype-Font angelegt und unterstützt damit u.a. die Nutzung historischer Buchstabenformen, aber vor allem auch die Komposition diakritischer Zeichen. Da Opentype-Fonts von allen modernen Browsern und Textsatz- bzw. Textverarbeitungsprogrammen unterstützt werden, sind sie heutzutage die erste Wahl für eine neue Schrift.

Aufbauend auf Libertinus sollen nur diejenigen Zeichen, die nicht durch Komposition bestehender Zeichen generiert werden können, wie bisher in der PUA eingepflegt werden. Dabei sollten zudem die aktuelle Version des Unicode-Standards sowie Vorschläge zur Integration historischer Zeichen, wie sie z.B. die der Medieval Unicode Font Initiative (MUFI) zusammengefasst sind, berücksichtigt werden.

Team TCDH

Anne Klee
E-Mail: kleeatuni-trier [dot] de
Tel: +49 651 201-3120

Dr. Thomas Burch
E-Mail: burchatuni-trier [dot] de
Tel: +49 651 201-3364

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