Wörterbuch des Altuigurischen
Ein Zugang zur türkischen Kultur
Projektleitung: Prof. Dr. Peter Laut ( Georg-August-Universität Göttingen – Seminar für Turkologie und Zentralasienkunde) · Prof. Dr. Klaus Röhrborn ( Georg-August-Universität Göttingen – Seminar für Turkologie und Zentralasienkunde) · Georg-August-Universität Göttingen – Seminar für Turkologie und Zentralasienkunde · Akademie der Wissenschaften zu Göttingen
Projektbeteiligte: Union der deutschen Akademien der Wissenschaften · Georg-August-Universität Göttingen – Seminar für Turkologie und Zentralasienkunde
Förderer: Union der deutschen Akademien der Wissenschaften
Laufzeit: -
Ansprechpartner (TCDH): Dr. Thomas Burch
Forschungsbereich(e): Softwaresysteme und Forschungsinfrastrukturen, Digitale Edition und Lexikographie
Schlagworte: Editionswerkzeug, TUSTEP, LaTeX
Projektseite: Wörterbuch des Altuigurischen
Das „Wörterbuch des Altuigurischen“ soll in digitaler und gedruckter Form den überlieferten Wortschatz des altuigurischen Textmaterials erfassen, in deutscher und türkeitürkischer Übersetzung wiedergeben, die Belege in ihren kontextualisierten Zusammenhängen präsentieren und durch Untersuchungen lautlicher und grammatischer Strukturen (Phonetik, Morphologie, Syntax etc.) sowie der diversen Entlehnungswege aus den verschiedenen Gebersprachen Informationen zu Sprache und Kultur(en) der Alten Uiguren liefern.
Vom 8. bis ins 14. Jahrhundert begründeten die Uiguren in der Mongolei und entlang der Seidenstraße als erstes Turkvolk eine Hochkultur, deren Texte die ältesten überlieferten türkischen Texte und damit grundlegend für die Erforschung aller türkischen Sprachen sind. Von seiner Bedeutung her ist das Altuigurische oder Alttürkische daher mit der des Lateinischen bei den romanischen Sprachen vergleichbar.
Das Fehlen eines auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft befindlichen Wörterbuchs des Altuigurischen/Alttürkischen wurde schon lange von der Turkologie, aber auch von den benachbarten Wissenschaften wie z.B. der Indologie, der Mongolistik, der Sinologie oder der Religionswissenschaft beklagt. Das Turkvolk der heutigen Uiguren ist vor allem infolge der radikalen Sinisierungspolitik der chinesischen Regierung nicht in der Lage, ein solches Grundlagenwerk selbst zu erarbeiten.
In einem ersten Schritt wurde im Rahmen des DFG-Projektes "Digitalisierung des Uigurischen Wörterbuchs" das 2010 veröffentlichte "Uigurische Wörterbuch" von Prof. Dr. Röhrborn retrodigitalisiert, korrigiert, aktualisiert, in eine lexikographische Datenbank überführt und testweise ins Trierer Wörterbuchnetz eingespeist. Das "Uigurische Wörterbuch" verzeichnet und erschließt das Sprachmaterial der vorislamischen türkischen Texte (religiöse Texte der alttürkischen Manichäer und Buddhisten, medizinische und kalendarische Texte, Losbücher, Urkunden uvam.) aus dem Zeitraum zwischen dem 8. und dem 17. Jahrhundert. Nach dieser Digitalisierung war die Grundlage für die Fortführung dieses Werkes in Form des Langzeit - Akademie-Projektes "Wörterbuch des Altuigurischen" geschaffen.
Darauf aufbauend übernahm das Trier Center for Digital Humanities in den ersten drei Jahren des Akademeivorhabens den Aufbau der technischen Infrastruktur. Dazu zählten insbesondere die Entwicklung eines Artikelerstellungssystems auf Basis des XML-Editors oXygen durch den ehemaligen Mitarbeiter Martin Sievers sowie die Konzeption von Schnittstellen für den Druck, die Onlinepräsentation sowie die Langzeitarchivierung. Dadurch wurde ein modernes Single-Source-Publishing-Verfahren ermöglicht.
Zugehörige Projekte: Wörterbuchnetz
Team TCDH
Dr. Thomas Burch
E-Mail: burchuni-trier [dot] de
Tel: +49 651 201-3364