Zerstörtes Kulturgut – ein Studierendenprojekt
Das Sammeln, Deutlich- und Zugänglichmachen der Zerstörung von Kulturstätten
Projektleitung: Julia Alili · Hendrik Chudoba · Luisa Schmidt · Vivien Wolter
Förderer:
Laufzeit: seit
Ansprechpartner (TCDH): Vivien Wolter; Dr. Joëlle Weis
Referenzpublikation:
Poster: Wolter, V., Alili, J., & Chudoba, H. (2023). Zerstörtes Kulturgut - Die kontextualisierte Aufbereitung von kulturellen Forschungsdaten. FORGE 2023 - Anything Goes?! Forschungsdaten in den Geisteswissenschaften - kritisch betrachtet (FORGE2023), Tübingen, Deutschland. Zenodo. https://doi.org/10.5281/zenodo.8392495
Conference Paper: Wolter, V., Alili, J., & Chudoba, H. (2023, September 29). Zerstörtes Kulturgut - Die kontextualisierte Aufbereitung von kulturellen Forschungsdaten. FORGE 2023 - Anything Goes?! Forschungsdaten in den Geisteswissenschaften - kritisch betrachtet (FORGE2023), Tübingen, Deutschland. https://doi.org/10.5281/zenodo.8386440
Interview with Deutschlandfunk Kultur
Forschungsbereich(e): Digitale Literatur- und Kulturwissenschaften
Schlagworte: digitale Technologien und Werkzeuge
Projektseite: Zerstörtes Kulturgut
Palmyra, Hatra, die Altstadt von Dubrovnik und die Buddha-Statuen von Bamiyan: Sie alle sind Stätten von unsagbarem Wert für die Geschichtsforschung und die Gesellschaft, beispiellos in ihrer Bedeutung für die Menschheit in ihrem kulturellen Selbstverständnis. Jedes dieser Kulturgüter gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und alle sind durch Kriege und Anschläge massiv beschädigt oder gar unwiederbringlich zerstört worden.
Der unmittelbare Verlust von Menschenleben in Kriegen ist überwältigend und dramatisch. Andere Verluste treten dadurch in den Hintergrund und werden oft erst nach Konfliktende wahrgenommen, wie auch der Verlust von Kultur. Die Beschädigung oder gar komplette Zerstörung von Kulturstätten während Kriegen wird in ihrer Tragweite oft unterschätzt. Es werden nicht nur historische Artefakte oder Kulturgüter zerstört, sondern damit einhergehend auch die kulturelle Identität des Landes und seiner Bevölkerung.
Darauf aufbauend haben sich vier Studierende des Masterstudiengangs Digital Humanities mit diesem kulturellen Verlust beschäftigt und eine interaktive Webseite erstellt, auf der Informationen zu einzelnen Stätten sowie den zugehörigen Kriegen kontextualisiert zusammengetragen wurden. Mit diesem Projekt haben es sich die Studierenden zur Aufgabe gemacht, das Bewusstsein für zerstörte Kulturgüter zu schärfen.
Die Webseite beinhaltet Informationen zu den Kriegen in Afghanistan, Irak, im ehemaligen Jugoslawien, Syrien und der Ukraine und ist das bisher einzige Tool, welches zerstörte und beschädigte Kulturstätten gesammelt darstellt. So können sich die Nutzenden einen Überblick verschaffen, wie viel menschliche Kultur und Geschichte den Konflikten tatsächlich zum Opfer fällt. Dabei ist diese Zerstörung oft nicht nur ein Kollateralschaden, sondern wird unter anderem auch bewusst von Terrororganisationen herbeigeführt.
Damit die im Projekt gesammelten Daten auch zu Forschungszwecken weitergenutzt werden können, sind sie in LIDO-XML-Dokumenten zu jeder Kulturstätte festgehalten und stehen auf der Webseite zur Nachnutzung per Download bereit. Auch der vollständige Webseitencode und das LIDO-XML-Schema sind im GitHub-Repository des Projekts öffentlich zugänglich und können frei heruntergeladen werden.
Team TCDH
Vivien Wolter
E-Mail: s2viwoltuni-trier [dot] de
Tel: +49 651 201-3365