Datenerschließung

Informationsstrukturen offen legen

Unter Datenmodellierung versteht man in der Informatik Algorithmen und Verfahren zur formalen Beschreibung der für einen konkreten Bezugsraum relevanten Objekte über ihre Eigenschaften und Relationen untereinander. Entscheidend ist dabei die eindeutige Definition und Spezifikation der zu verwaltenden Informationseinheiten. Ergebnis des Analyseschrittes sind hierbei Datenmodelle, die in der Regel durch auf formalen Grammatiken basierenden Beschreibungsmethoden (z.B. XML-Schema) abgebildet werden.

Derartige Datenmodelle haben in der Regel eine wesentlich längere Lebensdauer als funktionale und prozessorale Beschreibungen und somit Software. Die semantische Datenerschließung greift zusätzlich natürliche Konzepte auf und orientiert sich an der Funktionsweise des menschlichen Gehirns, wo bspw. Wörter und deren Semantik nicht völlig unorganisiert abgespeichert, sondern bereits netzartig angeordnet werden, so dass die Bedeutung eines Wortes methodisch formal durch Knoten (Informationseinheiten) und Kanten (Beziehungen) repräsentiert werden. 

Solche Graphmodelle erlauben somit einen innovationen Zugang zu Wissen im Allgemeinen sowie zu philologischen, kulturhistorischen und sozialwissenschaftlichen Daten im Besonderen, heben deren Erschließung und Repräsentation auf eine neue Ebene und bilden ein enormes Potential für aktuelle Forschungsfragen in den Bereichen der Datenanalyse, -anreicherung, -repräsentation und -vernetzung. Das Spektrum der Modellierung umfasst hier Textdaten ebenso wie multimediale Objekte, beispielsweise Audio- und Videosequenzen, Bilddaten oder dreidimensionale Artefakte.