Computational Literary Studies
Literatur aus der Vogelperspektive
Die Computational Literary Studies, auch digitale Literaturwissenschaften oder Distant Reading genannt, bearbeiten Fragestellungen aus Literaturtheorie und Literaturgeschichte auf der Grundlage umfangreicher Datenbestände und mit Hilfe quantitativer Verfahren der Textanalyse. Insbesondere wenn es darum geht, übergreifende Trends, Strukturen und Muster zu erkennen, können die Computational Literary Studies ihre Stärken ausspielen.
Korpusaufbau, Textanalyse, Recht
Der Aufbau geeigneter, auch mehrsprachiger Korpora literarischer Texte durch Digitalisierung, Optical Character Recognition, Auszeichnung von Textstrukturen in XML und Erschließung über Metadaten / Normdaten ist für uns ein wichtiger Aspekt dieses Forschungsthemas und bildet die Grundlage für weiterführende Schritte. Wir nutzen Standards wie die Richtlinien der Text Encoding Initiative (TEI) oder Prinzipien wie Linked Open Data als Teil einer Strategie, die die langfristige Nachnutzbarkeit der entstehenden Korpora sichert.
Eine zentrale Rolle spielen in den Computational Literary Studies die Entwicklung, Evaluation und Anwendung von Verfahren und Methoden der Textanalyse für die Bearbeitung literaturhistorischer ebenso wie methodischer Fragestellungen. Wichtige Herausforderungen sind dabei die Operationalisierung literarischer Phänomene für die quantitative Analyse sowie die Replizierbarkeit bzw. Reproduzierbarkeit der Forschung. Die Computational Literary Studies haben hier enge methodische Beziehungen zu Computerlinguistik, Natural Language Processing, Informatik (Maschinelles Lernen, Text Mining) und Statistik.