Transcribo

Werkzeug zur Transkription von Texten

Transcribo

Projektleitung: Universität Trier - Trier Center for Digital Humanities (TCDH)

Projektbeteiligte: University of Cambridge · Bergische Universität Wuppertal · Cambridge University Library

Förderer: Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste

Laufzeit: -

Ansprechpartner (TCDH): Dr. Thomas Burch; Frank Queens

Forschungsbereich(e): Softwaresysteme und Forschungsinfrastrukturen, Digitale Literatur- und Kulturwissenschaften, Digitale Edition und Lexikographie

Schlagworte: digitale Technologien und Werkzeuge, Editionswerkzeug, Textentwicklung

Technologie:
,

Projektseite: Repository Transcribo

Transcribo ist ein Editionswerkzeug, entwickelt vom Trier Center for Digital Humanities im Rahmen des Projektes Arthur Schnitzler: Digitale historisch-kritische Edition. Das digitale Werkzeug kann die Anwender:innen bei der Transkription von Texten in unterschiedlichen Bereichen unterstützen. Neben der eigentlichen Transkription können die Texte auch annotiert und textgenetische Sachverhalte ausgezeichnet werden.
Mit Transcribo können Sie produktiv und zeitsparend Texte transkribieren und dabei so intuitiv vorgehen, wie Sie es von der manuellen Transkription her gewöhnt sind. Dieses Werkzeug bietet Ihnen alle für die differenzierte Texterfassung notwendigen Feinheiten und unterstützt Sie zugleich leistungsstark und doch leicht verständlich bei Ihrer Arbeit.

Transkribieren fast wie mit Blatt und Bleistift

Das Transkribieren erfolgt in einem graphischen Editor direkt auf dem Faksimile, wodurch das Vorgehen des analogen Transkribierens mit Blatt und Bleistift simuliert wird. Diese intuitive Vorgehensweise ist vor allem beim Transkribieren schwer zu entziffernder Handschriften oder stark überarbeiteter Typoskriptseiten ein Vorteil und reduziert zusätzlich die Einarbeitungszeit für das Werkzeug, da keine Auszeichnungssprache (z.B. TEI/XML) erlernt werden muß. Ein weiterer Vorzug dieses Verfahrens ist, dass durch das Arbeiten auf dem Faksimile automatisch eine positionsgenaue Verknüpfung zwischen dem transkribierten Text und dem Image hinterlegt wird. Diese Positionsdaten können im Rahmen der elektronischen Präsentation genutzt werden, um die Verbindung zwischen Text und Faksimile für den Benutzer nachhaltig zu visualisieren, z.B. in Form von Überblendungen oder Mouse-Over-Effekten.

 

Transcribo Transkriptionsperspektive Annotationen
Abbildung 1: Transkriptionsperspektive mit Annotationsdialog

 

Transcribo Transkriptionsperspektive
Abbildung 2: Transkriptionsperspektive mit Relationendialog

Lokal als auch mit FuD einsetzbar

Transcribo kann sowohl lokal als auch in Verbindung mit unserem FuD-System zum Einsatz kommen.

  1. Beim lokalen Betrieb können auf dem Endgerät befindliche Faksimiles geöffnet und bearbeitet werden. Alle erarbeiteten Informationen werden lokal in Form von XML-Dateien gespeichert.
  2. Beim zusätzlichen Einsatz von FuD werden die Daten in der FuD-eigenen relationalen Datenbank abgelegt, was kollaboratives Arbeiten ermöglicht. Außerdem stehen einige Funktionalitäten, wie z.B. das Erfassen seitenübergreifender Phänomene, das Korrekturtool oder das Hinterlegen von Textzuständen, nur in dieser Betriebsform zur Verfügung.

Die langjährige projektbegleitende Entwicklungsarbeit lohnt sich. Damit sind Anpassungen und Ideen aus zahlreichen geisteswissenschaftlichen Projekten am TCDH in die Arbeit eingeflossen und haben ein sehr ausdifferenziertes und praxisnah erprobtes Werkzeug entstehen lassen.

Navigationsperspektive bei Transcribo
Abbildung 3: Navigationsperspektive mit FuD-Mappen und Textträgern bei Anbindung an FuD-DB

 

Einige der wichtigsten Funktionen von Transcribo in Kürze

  1. Feingranulare Auszeichnung mikrogenetischer Sachverhalte (auf Dokument-, Seiten-, Satz/Zeilen-, Wort- und Graphen-Ebene)
  2. Auszeichnung von komplexen zusammenhängenden Phänomenen/Änderungsoperationen über Relationen (seitenbezogen und -übergreifend)
  3. Korrekturfunktion zum automatisierten Vergleich von A- und B-Dateien unterschiedlicher Nutzer, um eine fehlerfreie Transkription und Annotation zu gewährleisten ('Double-Blind-Verfahren')
  4. OCR-Funktionalität zum automatischen Einlesen von Typoskripten oder Drucken (Tesseract)
  5. Navigationsperspektive: Schnittstelle zur FuD-Datenbank (Verknüpfung der Faksimiles mit den in FuD erfassten Metadaten)
  6. Strukturperspektive: Überblick über eine beliebig große Textstrecke (Synopse verschiedener grafischer Darstellungen: Faksimile, Umschrift, Annotationen) und Möglichkeit der Hinterlegung seitenübergreifender Phänomene
  7. Modul zur Festlegung und Auszeichnung von Textzuständen bzw. Textschichten

 

Technische Voraussetzungen: Die Anwendung wurde in der integrierten Entwicklungsumgebung Eclipse implementiert. Es handelt sich dabei um eine Rich-Client-Anwendung, die Teile der Entwicklungsumgebung nachnutzt und in der Programmiersprache Java entwickelt wurde. Derzeit stellen wir eine Version für die Betriebssysteme Windows und macOS zur Verfügung.

Team TCDH

Dr. Thomas Burch
E-Mail: burchatuni-trier [dot] de
Tel: +49 651 201-3364

Frank Queens
E-Mail: queensatuni-trier [dot] de
Tel: +49 651 201-2935

Julia Fischer
E-Mail: hennemannjatuni-trier [dot] de
Tel: +49 651 201-3849

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