Das Christian-Dietrich-Grabbe-Portal

Grabbe Stich

Projektleitung: Dr. Bernd Füllner  ( Bergische Universität Wuppertal ) · Bergische Universität Wuppertal · Dr. Thomas Burch  (Universität Trier - Trier Center for Digital Humanities (TCDH)) · Universität Trier - Trier Center for Digital Humanities (TCDH) · Detlev Hellfaier  ( Lippische Landesbibliothek Detmold) · Lippische Landesbibliothek Detmold

Projektbeteiligte: Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf

Förderer: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Laufzeit: -

Ansprechpartner (TCDH): Dr. Thomas Burch

Forschungsbereich(e): Softwaresysteme und Forschungsinfrastrukturen, Digitale Edition und Lexikographie

Schlagworte: TUSTEP, Retrodigitalisierung, Briefe, 19th century

Technologie:

Projektseite: Christian-Dietrich-Grabbe-Portal

Christian Dietrich Grabbe (1801–1836) ist neben Kleist, Büchner und Nestroy der einzige deutschsprachige Dramatiker der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, der bis in die Gegenwart nationale und internationale Wirkung besitzt. Sein zügelloses Leben inszenierte er selbst als zersetzenden Gegenentwurf zur bürgerlichen Existenz seiner Zeit. Sein komplexes Werk sprengte bewusst alle bis dahin gültigen formalen und inhaltlichen Prinzipien. Grabbe gilt einvernehmlich als „Dramatiker ungelöster Widersprüche“ (Roy C. Cowen), als „Klassiker ex negativo“ (Olaf Kutzmutz) und als „Genealoge des Anti-Humanitarismus“ (Carl Wiemer) – so die Titel neuerer Monographien über diesen kühnen Neuerer und genialen Einzelgänger – und gehört „zweifellos zu den großen Experimentatoren der dramatischen Weltliteratur“ (Ladislaus Löb). Seine Tragödien führen den Glauben an eine sittliche Weltordnung ad absurdum; sie wüten gegen jegliche Form einer metaphysischen Weltsicht in einer durchweg als materiell erlebten Welt und enthüllen brutal die Bestialität menschlichen Daseins. In der Radikalität seines frappierend desillusionistischen Menschenbildes wurde Grabbe zum Vorläufer einer modernen Weltanschauung, in der Modernität seiner theatralischen Mittel zugleich zum Urheber einer Poetik der Avantgarde und zum Wegbereiter des modernen Dramas. Seine provozierenden Theaterstücke vermögen das Publikum bis heute zu faszinieren und zu irritieren.

Eine Digitalisierung dieses Œuvres von Christian Dietrich Grabbe (1801–1836) auf der Basis moderner Datenstandards (TEI/XML) bildet die grundlegende Komponente des Grabbe-Portals und erschließt neue Möglichkeiten für die Erforschung der deutschen Theaterverhältnisse in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die 1960–1973 erschienenen sechs Bände (ca. 4.400 Seiten) der Historisch-kritischen Gesamtausgabe der Werke und des Briefwechsels Grabbes, herausgegeben von Alfred Bergmann (GGA), stellen seit ihrem Erscheinen vor über 35 Jahren die grundlegende, wissenschaftliche Edition dar.


Zugehörige Projekte: Heinrich-Heine-Portal

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