Erforschung mittelalterlicher Bibliotheken

Workshop 2007 in der Stadtbibliothek Trier

23.11.2007 | Allgemein, Events

Die Erforschung von Bibliotheksbeständen steht im Blickpunkt dieses Workshops, der anknüpft an den ersten HKFZ-Bibliotheksworkshop "Rekonstruktion und Erschließung mittelalterlicher Bibliotheken: Neue Formen der Handschriftenerschließung und der Handschriftenpräsentation".
Schmuckinitiale

Die "Erforschung mittelalterlicher Bibliotheksbestände" ist vom 23. bis 24. November 2007 Thema des zweiten Bibliotheks-Workshops in Trier, der im Rahmen des Historisch-Kulturwissenschaftlichen Forschungszentrums (HKFZ) Mainz-Trier, Arbeitsgruppe V "Medien und Methoden der Konstruktion von Wissensräumen" in der Stadtbibliothek ab 13 Uhr stattfindet.

Die Erforschung von Bibliotheksbeständen steht im Blickpunkt dieses Workshops, der anknüpft an den ersten HKFZ-Bibliotheksworkshop "Rekonstruktion und Erschließung mittelalterlicher Bibliotheken: Neue Formen der Handschriftenerschließung und der Handschriftenpräsentation".

Kaum eine Landschaft war bis zur Säkularisation im 19. Jahrhundert so reich an bedeutenden historischen Bibliotheken wie die Erzbistümer Trier, Mainz, Köln und deren angrenzende Gebiete. Auf engstem Raum findet sich neben den drei Dombibliotheken ein Vielzahl unterschiedlichster Bibliothekstypen, wie Humanistenbibliotheken des Nikolaus Cusanus in Bernkastel-Kues oder des Johannes Trithemius in Sponheim, Klosterbibliotheken, wie die der Benediktiner von St. Matthias in Trier und Echternach, der Augustiner-Chorherren in Eberhardsklausen und der Kartäuser in Mainz, oder Adelsbibliotheken wie die der Grafen von Manderscheid-Blankenheim. Auch wenn diese Bibliotheken heute nicht mehr existieren und ihre Bestände in alle Welt verstreut wurden, so lassen sie sich virtuell dennoch rekonstruieren.

Durch die Auswertung dieser unterschiedlichen Wissensräume lassen sich wichtige Aussagen über die Mentalität sowie den geistigen und kulturellen Horizont der Bibliotheksbesitzer treffen und gleichzeitig Reaktionen auf historisch-kulturelle Impulse wie etwa Karolingische Renaissance, monastische Reformbewegungen, Reformation und Gegenreformation nachweisen. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Herausarbeitung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden hinsichtlich der unterschiedlichen Bibliotheksbestände, hin zur Erstellung einer differenzierten Bibliothekstypologie. So sollen nicht nur drei rheinischen Bistümer beleuchtet, sondern auch andere aktuelle Forschungsvorhaben im nationalen und internationalen Kontext vorgestellt werden.

Ziel der Veranstaltung ist es daher, über aktuelle Projekte aus dem Bereich der Bibliotheksgeschichte, der Handschriftendigitalisierung und der inhaltlichen Erschließung und der Erforschung von Bibliotheks- und Handschriftenbeständen zu berichten und einen internationalen, interdisziplinären Dialog anzuregen.

Der Workshop soll es darum gehen, sich vor dem Hintergrund der grundsätzlichen Rekonstruktionsmöglichkeiten über spezifische Aspekte der einzelnen Projekte zu verständigen und inhaltliche wie technologische Problemfelder anzusprechen.


Tags: Handschriften, medieval period, Bibliotheken, Archive