Die Schattenseite der Universität

Akademische Prekarität in der longue durée, ca. 1150 - 1945

Titelbild Tagung „Die Schattenseite der Universität“

Datum:

17.06.2022 bis 18.06.2022

Ort:

Düsseldorf, Haus der Universität, Raum 4a/b

Kategorie(n):

Tagung

Kontakt:

Dr. Joëlle Weis
Das Ziel dieser Tagung ist es, das Verhältnis von akademischer Arbeit und Prekarität historisch zu beleuchten, und so Mechanismen der In- und Exklusion und ihre Folgen für den wissenschaftlichen Betrieb besser verstehen zu können. In der aktuellen wie in der historischen Diskussion gilt es, die Frage zu beantworten, ob Prekarität ein notwendiger Bestandteil des universitären Komplexes und damit des Wissenschaftssystems ist, oder ob sie als Ergebnis kontingenter historischer Entwicklungen gesehen werden muss, die sich pfadabhängig stabilisierten. Dafür ist der Blick über die longue durée der europäischen Universitätsgeschichte unverzichtbar, um Kontinuitäten, Diskontinuitäten und Innovationen feststellen und einordnen zu können.

Freitag, 17. Juni 2022

Begrüßung, Einleitung: 13:00 - 13:30

Dr. Joëlle Weis / PD Dr. Tobias Winnerling

Panel I: Prekärität auf dem Weg zur Qualifikation: 13:30 - 15:45

Pauline Spychala, M.A.: Die Prekarität der internationalen Mobilität: das Beispiel der ausländischen Mitglieder der Universität Paris im Spätmittelalter

Martin Gedigk, M.A.: „So viel Reichtum, so viel Ehre“. Literarische Projektionen studentischer Lebensverhältnisse

Dr. Jonathan Voges: Internationale Lösungen für die Schattenseite der Universität. Die Völkerbundkommission für geistige Zusammenarbeit und die Probleme der Post-Graduierten

Kaffeepause: 15:45 - 16:30

Panel II: Akademischer Umgang mit Prekarität: 16:30 - 18:45

Dr. Karsten Engel: Wenn das Los entscheidet... Praktiken im Umgang mit Prekarität an der spätmittelalterlichen Universität Leipzig

Christina Stehling, B.A.: „… daß sie meine Kleydung und Linnen gebrauchen kann“. Im Schatten der Wissenschaft: Ökonomische Bedrängnis von Professorenfamilien im 18. Jahrhundert

Andreas Huber, Mag. phil.: Prekarität und Geschlecht. Wissenschaftlerinnen an der Universität Wien 1918 bis 1945

Samstag, 18. Juni 2022

Panel III: Selbst- und Prekaritätswahrnehmungen: 09:00 - 11:15

Dr. Jacob Schilling: Kein ‘Handwerker’ des Ruhms. Johann Christoph Becmanns Rechnung für die „Historie des Fürstenthums Anhalt“

Dr. des. Marcus Stiebing: Akademischer Idealismus versus ökonomische Unsicherheit. Friedrich Schiller (1759-1805) und das Geld

Dr. Lena Oetzel: Perspektiven aus dem System auf das System. Die Autobiographie des Historikers Karl Brandi (1868–1946) und das deutsche Wissenschaftssystem zwischen Kaiserreich und Weimarer Republik

Gemeinsames Mittagessen: 11:15 - 12:30

Panel IV: Prekaritätsdiskurse: 12:30 - 14:15

Dr. Elizabeth Harding: Studierendenstatistik, frühneuzeitlich. Logiken von ‚Akademikerschwemmen‘-Diskurse

Dr. Monika Wulz: Geistige Arbeit und soziale Ungleichheit. Diskurse um 1900

Dr. Antonin Dubois: Gegen die akademische Prekarität handeln? Debatten und Maßnahmen um das „akademische Proletariat“ in Deutschland und Frankreich (ca. 1880 bis 1933/1941)

Kaffeepause: 14:15 - 14:45

Abschlussdiskussion:  14:45 - 15:30


Schlagworte: Dissemination und Community Building in den DH / Wissensaustausch