Weiterer Onlinegang bei Arthur Schnitzler digital.

Nach Schnitzlers „Fräulein Else“ ist nun auch der Einakterzyklus "Marionetten" online

17.09.2018 | Allgemein, Projektnews

Ein bedeutender Teil des literarischen Nachlasses von Arthur Schnitzler befindet sich in der Cambridge University Library, wohin er 1938 durch die Vermittlung eines Studenten vor der drohenden Vernichtung durch die Nationalsozialisten in Wien gerettet worden war. Achtzig Jahre später publiziert das britische Team des binationalen Projekts Arthur Schnitzler digital mit dem Einakterzyklus Marionetten (1880–1906) ein frühes Werk des Autors online.
Arthur Schnitzler

Ein bedeutender Teil des literarischen Nachlasses von Arthur Schnitzler befindet sich in der Cambridge University Library, wohin er 1938 durch die Vermittlung eines Studenten vor der drohenden Vernichtung durch die Nationalsozialisten in Wien gerettet worden war. Achtzig Jahre später publiziert das britische Team des binationalen Projekts Arthur Schnitzler digital mit dem Einakterzyklus Marionetten (1880–1906) ein frühes Werk des Autors online.

Das Forschungsvorhaben Arthur Schnitzler digital. Digitale historisch-kritische Edition (Werke 1905 bis 1931), das gemeinsam von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an der Bergischen Universität Wuppertal, der University of Cambridge und dem University College London in Kooperation mit der Cambridge University Library, dem Deutschen Literaturarchiv Marbach, dem Arthur-Schnitzler-Archiv-Freiburg sowie mit dem Trier Center for Digital Humanities durchgeführt wird, zielt auf die Erarbeitung einer digitalen historisch-kritischen Edition, die im Open Access verfügbar gemacht wird.

Nachdem das deutsche Team Anfang August Fräulein Else publiziert hat, fügt das britische Team der digitalen Edition nun mit Schnitzlers Marionetten einen weiteren wesentlichen Baustein hinzu. Er umfasst Faksimiles, annotierte Transkriptionen des Archivmaterials und textgenetische Darstellungen der Kompositionsgeschichte zusammen mit einem edierten Text und umfangreicher kritischer Kommentierung. Mithilfe der Förderung des Arts & Humanities Research Council (AHRC) und der Unterstützung der Modern Humanities Research Foundation (MHRA) und des Cambridge Schröder Fund wird das britische Team nach Marionetten noch eine Reihe weiterer Texte aus Schnitzlers mittlerer Schaffenszeit edieren.

Arthur Schnitzler digital nutzt die Transkriptionssoftware Transcribo und andere editorische Werkzeuge, die am Kompetenzzentrum entwickelt werden. Ziel ist die Bereitstellung einer dynamischen digitalen Umgebung für Wissenschaftler und interessierte Leser, die Einblicke in die faszinierenden textgenetischen Entwicklungen von Schnitzlers Erzählungen und Dramen ermöglicht. Die Edition, die als Open Acess von der Universitätsbibliothek Cambridge bereitgestellt und durch eine spannende Auswahl digitaler Ressourcen ergänzt wird, ermöglicht nicht nur einen tieferen Zugang zu diesem bedeutenden Autor und seinen Werken, sondern stellt auch eine innovative Entwicklung im Bereich des digitalen Editierens dar.