Tragödie, Empirie, Europa
Die Ringvorlesungen vom 10. bis 12. Mai
Datum:
10.05.2010 bis 12.05.2010Ort:
Kategorie(n):
VeranstaltungDie Universität des Saarlandes veranstaltet im Sommersemester mehrere Ringvorlesungen, die für alle Interessierten offen sind. Dabei werden Themen rund um Kunst und Kultur behandelt. In der 19. Kalenderwoche stehen folgende Vorlesungen auf dem Programm:
Montag, 10. Mai 2010
„Tragödie: die bleibende Herausforderung“
19 Uhr, Rathausfestsaal der Stadt Saarbrücken
Ringvorlesung der Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Saarbrücken
„Französische Klassik: Die Tragödien von Corneille und Racine“
Prof. Dr. Karlheinz Stierle (Saarbrücken)
Die Tragödien Corneilles und Racines sind die bedeutendsten Werke der französischen Klassik des 17. Jahrhunderts. Durch die politische und kulturelle Vormachtstellung Frankreichs in Europa, die sich bereits andeutete, gewannen sie zusätzlich an Einfluss. Grundlage der Werke ist bei beiden Autoren die Dramentheorie des Aristoteles. Jedoch scheitern Corneilles tragische Helden an unvereinbaren Normen des Handelns, während sie sich bei Racine in einer schicksalhaften Leidenschaft verzehren. Aus diesem Widerspruch geht eine Sprache von höchster poetischer Intensität hervor, deren Ausdruckskraft bis heute unüberboten blieb.
Dienstag, 11. Mai 2010
„Empirie, Daten und Digitalisierung in den Geisteswissenschaften“
18 Uhr, Uni-Campus, Geb. A2 2, Hörsaal 2.02
Veranstaltung des Lehrstuhls für Angewandte Sprachwissenschaft sowie Übersetzen und Dolmetschen
„Daten als Dienste: Erschließung und Nutzung digitaler Wörterbücher“
Andrea Rapp (Trier)
Am Trierer Kompetenzzentrum für elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften werden verschiedene Wörterbücher zur deutschen Sprache digital aufbereitet. Sie decken ein breites Spektrum ab und werden außerdem gemeinsam durchsuchbar sowie untereinander verlinkt angeboten (http://www.woerterbuchnetz.de). Dass dabei auch ungewöhnliche Wege beschritten werden, zeigt ein Forschungsprojekt, das in Kooperation mit Informatikern und Bioinformatikern Verfahren erprobt, sprachliche und biologische Varianz zu erschließen, zu klassifizieren und zu ordnen. Diese Forschungsarbeiten tragen dazu bei, die unterschiedlichen Materialien besser zu vernetzen und damit ein dynamisches Informationssystem zur deutschen Sprache zu etablieren, das wiederum zum Werkzeug für die Erschließung heterogener Sprachdaten werden kann.
Weitere Informationen im Internet: http://fr46.uni-saarland.de/
Mittwoch, 12. Mai 2010
„Kulturelle Grundlagen Europas“
19 Uhr, Stadtgalerie Saarbrücken
Ringvorlesung der Fachrichtung Evangelische Theologie
„Menschenrechte“
Prof. Dr. Michael Hüttenhoff, Saarbrücken
Die Geschichte der Menschenrechte ist verwickelt, ihre Interpretation umstritten. Welche Bedeutung hatte die Antike für die Ausbildung der Menschenrechtsidee und der Menschenrechte? Finden sich Wurzeln der Menschenrechte eher in der Bibel oder eher in der griechisch-römischen Antike? Wie verhalten sich in der Neuzeit religiöse und philosophische Rechtfertigungen der Menschenrechte zueinander? Der Vortrag wird auf diese Fragen eingehen und in der Form von Anmerkungen zur europäischen Geschichte der Menschenrechte zu Ihnen Stellung nehmen.