Unsere Co-Direktorin Prof. Dr. Claudine Moulin mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet
23.01.2025 | Allgemein, Pressemitteilungen
„Das Bundesverdienstkreuz ist die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik Deutschland für Verdienste um das Gemeinwohl aussprechen kann. Es wird an Menschen verliehen, die über die tägliche Pflichterfüllung hinaus eigene Interessen zurückstellen, um sich dem Gemeinwohl zu widmen, die sich engagieren und die sich einsetzen für unsere Gesellschaft. Claudine Moulin hat sich diese Anerkennung aufgrund Ihres Engagements im wissenschaftlichen Bereich sowie in der Bewahrung des kulturellen Erbes verdient“, sagte Clemens Hoch in seiner Laudatio. Er verwies auf ihre ausgewiesene Expertise im Bereich der historischen Linguistik, die zu zahlreichen Einladungen an europäische Forschungseinrichtungen geführt habe. Zugleich sei sie Co-Direktorin des Trier Center for Digital Humanities. Prof. Dr. Moulin habe dieses Institut der Universität Trier zu einer Forschungseinrichtung entwickelt und damit Stadt und Universität Trier zu einem international wahrgenommenen und anerkannten Standort der Digital Humanities gemacht. Darüber hinaus sei sie eine wichtige Mitgestalterin der Idee der Universität der Großregion. Sie gestalte den Schwerpunkt „Kulturelles Erbe" an der Universität Trier aktiv mit und engagiere sich in der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Insbesondere Frauen Gehör und Beachtung zu verschaffen und junge Wissenschaftlerinnen zu ermutigen selbstbewusst aufzutreten, sei Claudine Moulin ein großes Anliegen.
Claudine Moulin ist seit 2003 Professorin für Ältere Deutsche Philologie an der Universität Trier. Sie war 2005 Gründungsmitglied des „Historisch-Kulturwissenschaftlichen Forschungszentrums Mainz-Trier (HKFZ) und bis 2008 dessen Sprecherin. Zurzeit ist sie Mitglied im Vorstand des „Trier Center for Language and Communication“ (TCLC) der Universität Trier. Prof. Dr. Moulin engagiert sich außerordentlich für die Erschließung, Vermittlung und Sicherung der wertvollen Trierer Handschriften und Drucke, so auch zuletzt im Rahmen der Aufnahme der karolingischen Handschriften in das internationale Register des UNESCO-Weltdokumentenerbes „Memory of the World“. Sie fördert die Zusammenarbeit zwischen der Universität Trier und der Wissenschaftlichen Bibliothek Trier mit dem Ziel, in den kommenden Jahren weitere bedeutende Digitalisierungsprojekte mittelalterlicher Handschriften zu realisieren. Das hohe internationale Renommee von Professorin Moulin trägt wesentlich dazu bei, den Stellenwert und die öffentliche Wahrnehmung der Wissenschaftlichen Bibliothek der Stadt Trier zu erhöhen und die Bestände der Bibliothek im wissenschaftlichen Diskurs der Forschung stärker zur Geltung zu bringen. So fördert und organisiert sie als Mitveranstalterin die Trierer Handschriften- und Bibliothekstagungen. Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Repräsentation der Stadt Trier in den Bereichen Wissenschaft, akademisches Leben und zukunftsweisende Forschungsinfrastruktur. Durch den unermüdlichen Einsatz von Prof. Dr. Moulin hat sich das öffentliche Bewusstsein von der singulären Qualität der Trierer mittelalterlichen Überlieferung nachhaltig weiterentwickelt und gefestigt.
Als Netzwerkerin mit besten Beziehungen nach Frankreich und in den Kulturraum Saar/Lor/Lux ist Prof. Dr. Claudine Moulin auch eine hervorragende Vermittlerin der Trierer Kultur- und Geistesgeschichte in die Nachbarregionen. Hervorzuheben sind die gemeinsamen grenzüberschreitenden Aktivitäten mit der Universität und der Nationalbibliothek Luxemburg sowie im Rahmen der deutsch-französischen Hochschullandschaft. „Als langjähriges Mitglied im Verwaltungsrat der Universität Luxemburg und des Wissenschaftlichen Beirats des Luxembourg Centre for Contemporary and Digital History (C2DH) hat sie wesentlich zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit beigetragen“, so Prof. Dr. Andreas Fickers, der Direktor des Luxemburger Zentrums.
Sie war Gastprofessorin an der renommierten Ecole Pratique des Hautes Etudes (Paris) sowie an der Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales (EHESS Paris) und ist zurzeit Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirates des Deutschen Historischen Instituts in Paris. Im wissenschaftlichen Wirken von Professorin Moulin lebt der Gedanke der kulturellen Einheit und die Unterstützung unterschiedlicher Kulturkreise und Sprachen über politische und administrative Grenzen hinweg.
„Bei Frau Professorin Moulin verbinden sich Beruf und Berufung, was sich in ihrem weit über den beruflichen Kernbereich hinausgehenden Engagement zeigt. Von diesem persönlichen Einsatz profitiert die Wissenschaftslandschaft Rheinland-Pfalz in besonderer Weise. Ich freue mich daher, Claudine Moulin das Bundesverdienstkreuz überreichen zu dürfen. Herzlichen Glückwunsch, auch im Namen des Ministerpräsidenten“, sagte Wissenschaftsminister Clemens Hoch im Rahmen der feierlichen Übergabe der Auszeichnung.
„Am TCDH freuen wir uns natürlich alle sehr über die herausragende Auszeichnung, die unserer Co-Direktorin Claudine Moulin verliehen wird. Wie sie weitsichtig, unermüdlich und grenzüberschreitend Wissenschaft und Wissenschaftskommunikation zum reichen kulturellen Erbe Triers betreibt, ist für uns alle Antrieb und Vorbild. Claudine Moulins Arbeit ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie die Geisteswissenschaften mit digitalen Methoden das Verständnis und die Vermittlung des kulturellen Erbes erneuern können”, so der Co-Direktor des TCDH, Prof. Dr. Christof Schöch.
Prof. Dr. Claudine Moulin wurde bereits 2010 mit dem Akademiepreis des Landes Rheinland-Pfalz und 2014 mit dem Landesverdienstorden ausgezeichnet.
Link: Pressemitteilung des Ministeriums für Wissenschaft und Gesundheit des Landes Rh…