Onlinegang der historisch-kritischen Edition Arthur Schnitzler digital in der Version Beta 3.0
03.11.2022 | Allgemein, Pressemitteilungen, Projektnews
In ihrem Rahmen wird erstmals ein Werk auch in der Rubrik Mikrogenese zugänglich. Das im Rahmen der Edition entwickelte innovative digitale Werkzeug zum modularen Textvergleich „Comparo“ ermöglicht nunmehr einen gänzlich neuen Blick auf Schnitzlers berühmte Monolognovelle Fräulein Else (1924). Die Mikrogenese-Darstellung präsentiert zu einem Werk gehörende Dokumente (z. B. Notizen, Skizzen, Werkniederschriften und Drucke) nebeneinander in der Chronologie ihres Entstehens. Die einzelnen Sätze dieser Dokumente werden von „Comparo“ automatisch miteinander verglichen (kollationiert) und einander zugeordnet. Die Genese eines Textes, Kontinuität und Wandel, lassen sich auf diese Weise im Detail verfolgen. Die entsprechende Ansicht können Nutzer:innen je nach individueller Forschungsfrage optimieren. Eine ausführliche Dokumentation informiert alle technologisch Interessierten zudem umfassend über die zugrundeliegenden Algorithmen.
Die neue Version Beta 3.0 von Arthur Schnitzler digital hält darüber hinaus weitere Verbesserungen bereit. Hierzu gehören neben der allgemeinen Fehlerbehebung vor allem eine Neustrukturierung der Werkauswahl sowie die Möglichkeit zum Open-Access-Download konstituierter Lesetexte im XML-TEI-Format.
Das Forschungsprojekt Arthur Schnitzler digital. Digitale historisch-kritische Edition (Werke 1905 bis 1931) wird von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an der Bergischen Universität Wuppertal, der University of Cambridge und dem University College London in Kooperation mit der Cambridge University Library, dem Deutschen Literaturarchiv Marbach, dem Arthur-Schnitzler-Archiv-Freiburg sowie mit dem Trier Center for Digital Humanities durchgeführt. Sein Ziel ist die Erarbeitung einer digitalen historisch-kritischen Edition und deren Publikation im Rahmen einer von der Cambridge University Library als ‚host‘ beherbergten öffentlich zugänglichen Online-Plattform. Das deutsche, Anfang 2012 gegründete und als Forschungsvorhaben der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste im Rahmen des Akademienprogramms geförderte Teilprojekt bearbeitet die Werke ab 1914; das britische, vom Arts and Humanities Research Council (AHRC) finanzierte Teilprojekt bearbeitet Werke von 1905 bis 1913.