Hermann von Veldenz: Yolanda von Vianden. Stand der Forschung und Ausblick
Vortrag von Frau Prof. Dr. Claudine Moulin
Datum:
16.10.2025 bis 18.10.2025Ort:
16. Oktober 2025, 14:00 – 18. Oktober 2025, 12:00
Maison des Sciences humaines (MSH), Black Box
11 porte des Sciences
L-4366, Esch-sur-Alzette, Luxembourg
Kategorie(n):
VeranstaltungKontakt:
Prof. Dr. Claudine MoulinWeitere Infos:
Tagungs-WebsiteDie Yolanda von Vianden, verfasst um 1300 durch den Dominikanermönch Hermann von Veldenz, gehört zu den wichtigen literarischen Zeugnissen der Luxemburger Literatur. Die Wiederentdeckung des Codex Mariendalensis (1999) sowie Claudine Moulins textgetreue Edition (2009) gaben der Forschung neue Impulse und verweisen zugleich auf weiterhin bestehende breitgefächerte Forschungsdesiderata. Bis heute unbeantwortet geblieben ist etwa die Frage nach der ‚Yolanda-Sprache‘, und das trotz der von Fernand Hoffmann bereits 1964 getroffenen Feststellung, die Yolanda sei „das erste Gedicht in luxemburgischer Sprache“. Unbestritten ist zudem das reiche, aber längst noch nicht ausgeschöpfte Potential des Textes in Hinblick auf literatur-, kultur- oder etwa auch genderspezifische Fragestellungen.
Im Großherzogtum wird die Grafentochter, besonders in Verbindung mit Schloss Vianden, als eine Art Lokalheilige verehrt. Zugleich war sie Inspiration für unterschiedliche moderne Bearbeitungen, etwa als Roman. Umso problematischer ist es, dass Yolanda im luxemburgischen Bildungswesen bisher kaum Beachtung findet.
Donnerstag, 16.10.2025 – Sprachwissenschaftliche Aspekte
- 13:45 Uhr – Willkommens-Kaffee
- 14:00 Uhr – Begrüßung
- 14:30 Uhr – Sam Mersch (Luxemburg) Zur Einschätzung der Sprache des Codex Mariendalensis für die Sprachgeschichte des Luxemburgischen
- 15:15 Uhr – Eva Büthe-Scheider (Leipzig): Zur schreibsprachlichen Einordnung der Yolanda
- 16:00 Uhr – Kaffeepause
- 16:30 Uhr – Peter Gilles (Luxemburg) Explorationen in das Vokalsystem der Yolanda-Handschrift
- 17:15 Uhr – Thomas Jäger (Wien): Vf gance rime ſetzen (V. 19): Untersuchungen zur mittelhochdeutschen Syntax unter den Bedingungen des epischen Reimpaarverses am Beispiel der Yolanda von Vianden
- Ab ca. 19:00 Uhr – Gemeinsames Abendessen
Freitag, 17.10.2025 – Literaturwissenschaftliche, lokalgeschichtliche, kodikologische und editorische Einblicke
- 09:30 Uhr – Mathias Herweg (Karlsruhe): Lokalheilige und Weltheiliger: Die „Questes religieuses“ Yolandas von Vianden und Josaphats von Indien
- 10:15 Uhr – Maxine Thien / Maryvonne Hagby (Osnabrück): ich weiz vil wol, sô wy man des beginnen sol (V. 3649f.): Die Darstellung von kluocheit in Yolanda von Vianden: Zwischen prudentia, Konflikten und Selbstbestimmung
- 11:00 Uhr – Kaffeepause
- 11:30 Uhr – Gilbert Haufs-Brusberg (Schloss Veldenz) Das Geheimnis um Bruder Hermann von Veldenz
- 12:15 Uhr – N.N. (Schloss Vianden) Historie und Praxis einer zentralen Luxemburger Kulturinstitution
- 13:00 Uhr – Mittagspause
- 13:45 Uhr – Michel Margue (Luxemburg) Gestörte Ordnungen. Yolanda von Vianden als Problemfall
- 14:30 Uhr – Alain Atten (Luxemburg) Sprach- und wirtschaftshistorische Einblicke: Das Umfeld des Klosters Marienthal anhand des ‘Grundbuchs’
- 15:15 Uhr – Thomas Falmagne (Luxemburg) Der Kodex Mariendalensis: kodikologische Anmerkungen als Beitrag der zeitgenössischen Handschriften von Marienthal
- 16:00 Uhr – Kaffeepause
- 16:30 Uhr – Verschiedenes und Organisatorisches
- 17:00 Uhr – Herausforderungen einer digitalen Yolanda-Edition (Moderation: Amelie Bendheim) Mit einem Beitrag von Claudine Moulin (Trier)
- Ab ca. 19:00 Uhr – Gemeinsames Abendessen
Samstag, 18.10.2025 – Literaturwissenschaftliche Perspektiven und Ausblicke
- 09:30 Uhr – Heinz Sieburg (Luxemburg) ‘O ware ʃůce mīne ...’(V. 1): Die Yolanda als Minneroman?
- 10:15 Uhr – Ruth Reicher (Luxemburg) Dẏ velſe ho den diffen dal (V. 1603): Überlegungen zu Schwellenübertretungen in der Yolanda
- 11:00 Uhr – Resümee und Abschiedskaffee
- 12:00 Uhr – Tagungsende